Bedeutung und technische Daten

Der Rothschönberger Stolln ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung im sächsischen Bergbau des 19. Jahrhunderts. Anfang des 19. Jahrhunderts bekam man im Freiberger Revier bei immer tiefer liegenden Abbauorten zunehmend Probleme mit dem notwendigen Abpumpen des Wassers. Deshalb wurde ein Stolln gebaut, der ca. 130 m tiefer liegt als der in die Freiberger Mulde entwässernde Alte Tiefe Fürstenstolln. Vorwiegend um Bauzeit zu sparen, wurde von 8 Lichtlöchern (Hilfsschächten) aus im Gegenortbetrieb gearbeitet – und man traf sich unter Tage (fast) immer! Die Hauptwerkzeuge waren damals trotz Nutzung von Sprengstoff immer noch Schlägel und Eisen! Zeitweise waren bis zu 270 Bergleute gleichzeitig im Einsatz. Von den Lichtlöchern sind heute noch drei mit ihren Übertageanlagen erhalten. Im Revierteil trieben die angeschlossenen Gruben den Bau voran.

Technische Daten:

  • Bauzeit: 1844-1877
  • Länge: Fiskalischer Teil ca. 14 km; Revierteil ca. 15 km; Gesamtlänge mit Nebenstolln ca. 50 km
  • Durchschnittliches Gefälle im fiskalischen Teil: 0,033 %
  • Abmessungen:  ab VII. Lichtloch: 3 m Höhe, 2,5 m Breite
  • Abflussmenge: 40 m3 / min (gegenwärtiger Mittelwert)

Schnittdarstellung Rothschönberger Stolln Quelle: IG RSSt

Quelle: IG Rothschönberger Stolln